Das erste Quartal 2025 stand wirtschaftlich im Zeichen der Unsicherheit – geopolitisch, konjunkturell und geldpolitisch. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen zeigt der Immobilienmarkt 2025 in vielen Segmenten eine bemerkenswerte Widerstandskraft. In unserem aktuellen Marktbericht werfen wir einen fundierten Blick auf die wichtigsten Entwicklungen rund um Zinsen, Inflation, Baufinanzierung und die wirtschaftliche Lage in Deutschland.
Die Inflationsrate in Deutschland setzte ihren Rückgang im 1. Quartal 2025 fort. Im Januar und Februar lag sie bei 2,3 %, bevor sie im März auf 2,2 % fiel. Auch die Kerninflation (ohne Energie und Nahrungsmittel) sank – von 3,3 % im Dezember 2024 auf 2,6 % im März 2025.
Vor diesem Hintergrund setzte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Kurs der geldpolitischen Lockerung fort. Im März 2025 wurde der Leitzins auf 2,65 % gesenkt. Seit dem Hoch im September 2023 bei 4,5 % erfolgten nunmehr sechs aufeinanderfolgende Zinssenkungen.
Baufinanzierung 2025: Volatile Bauzinsen durch SondervermögenDie Bauzinsen zeigten sich im 1. Quartal 2025 äußerst volatil. Nach einem Rückgang zum Jahresende 2024 auf rund 3,1 % stiegen sie im März – ausgelöst durch die Ankündigung des Sondervermögens der Bundesregierung – sprunghaft auf 3,7 % an. Die geplante höhere Staatsverschuldung trieb die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen nach oben, was sich unmittelbar auf Baufinanzierungen auswirkte.
Nach dem Aktienmarkteinbruch Mitte April 2025 stieg jedoch die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Anleihen, wodurch die Bauzinsen wieder leicht nachgaben und sich bei rund 3,6 % stabilisierten. Expert:innen erwarten infolge des Sondervermögens einen Anstieg der Inflation und damit verbunden höhere Bauzinsen, was sich dämpfend auf den Immobilienmarkt auswirken könnte.
Trotz temporärer Anstiege bleibt das Finanzierungsumfeld für Immobilienkäufer:innen im Vergleich zu den Vorjahren günstig.
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich weiter ein. Das ifo Institut korrigierte seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2025 auf lediglich +0,2 %. Mit Blick auf die neue US-Zollpolitik und mögliche Handelskonflikte rechnen Analysten inzwischen sogar mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um -0,1 %.
Auch der Arbeitsmarkt zeigt deutliche Schwächen: Die Arbeitslosenquote Deutschland stieg seit Januar 2025 auf 6,4 %, was etwa drei Millionen Arbeitslosen entspricht – ein Wert, wie ihn Deutschland zuletzt vor zehn Jahren verzeichnete.
Ausblick: Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche könnte die Nachfrage nach Immobilien in einigen Regionen dämpfen, gleichzeitig aber das Interesse an wertstabilen Anlageformen wie Wohnimmobilien stärken.
Die durchschnittlichen Angebotsmieten im Bestand stiegen im Q1 um rund 1 % – deutlich langsamer als im Vorquartal (+2,2 %). In A-Städten blieb die Dynamik überdurchschnittlich.
Die neue Bundesregierung plant jedoch strengere Regeln:
Mietpreisbremse wird um vier Jahre verlängert
Indexmiete und Kurzzeitvermietungen werden strenger reguliert
Anhebung der Wertgrenzen für Kleinmodernisierung auf 20.000 € zur Förderung von Sanierungen
Der deutsche Immobilienmarkt zeigt sich im ersten Quartal 2025 bemerkenswert robust – trotz konjunktureller Dellen, steigender Arbeitslosigkeit und politischer Unsicherheiten. Der Wohnimmobilienmarkt profitiert von strukturellem Nachfrageüberhang. Die angekündigten politischen Maßnahmen könnten perspektivisch für Entlastung sorgen – auch wenn deren Wirkung noch auf sich warten lassen dürfte.Der Ausblick bleibt gemischt: Während Zinsen und politische Entscheidungen weiterhin für Volatilität sorgen, stützen Angebotsknappheit, stabile Preise und die Beliebtheit der Assetklassen die Marktstimmung.
Wir beraten Sie jederzeit gerne bei Ihrem Immobilienanliegen.